Bandscheibenvorfall - Rezidiv
Kommt es zu einem erneuten Bandscheibenvorfall an der selben Stelle wird dies als ein Rezidiv-Bandscheibenvorfall (erneuter, wiederkehrender) bezeichnet.
Symptome
Kommt es zu einem erneuten Bandscheibenvorfall an der selben Stelle, an der bereits operiert worden ist , so entstehen wieder die typischen Beschwerden, meist sehr ähnlich zu den vor der der ersten Operation geklagten Symptomen. Es kommt wieder zu ausstrahlenden Schmerzen ins Bein verbunden mit Hypästhesien oder auch neurologischen Ausfällen. Die Schmerzen können auch heftiger sein als beim ersten Bandscheibenvorfall und zwar deshalb, weil durch die Vernarbungen im Bereich um die Nervenwurzel (als Folge der ersten Operation) dieselbe Nervenwurzel weniger Platz zum Ausweichen hat und daher die Schmerzen als heftiger wahrgenommen werden. Somit kann auch der Rezidiv-Bandscheibenvorfall kleiner sein als der erste Bandscheibenvorfall, aber mehr Schmerzen und Beschwerden verursachen.
Diagnostik und Befund
Bei der klinischen Untersuchung zeigt sich meist ein Nervendehnungsschmerz (positives Zeicehn nach Laségue) im betreffenden Bein. Die Schmerzausstrahlung folgt meist dem Dermatom der komprimierten Nervenwurzel (z.B. L4 entlang Oberschenkel bis in den vorderen Unterschenkel). Es können neurologische Ausfälle auftreten wie Kribbelparästhesien oder Hypästhesien (Taubheitsgefühl) ebenfalls im Dermatom der betroffenen Nervenwurzel. Bei fortscheitender Kompression der Nervenwurzel können auch Paresen der betroffenen Kennmuskeln der Nervenwurzel auftreten, z.B. Fußheberschwäche (Nervenwurzel L5) oder Fußsenkerschwäche (Nervenwurzel S1, „Ischiasnerv“).
Bildgebende Diagnostik
Die geeignete Diagnostik um einen Rezidivvorfall darstellen zu können ist die MRT Untersuchung und zwar mit Kontrastmittel. Das Kontrastmittel gibt man deshalb, um Narbengewebe von erneutem Bandscheibengebwebe unterscheiden zu können. Das Narbengewebe nimmt Kontrastmittel (KM abgekürzt) auf, hingegen neu vorgefallenes Bandscheibengewebe nicht. Ob Kontrastmittel verabreicht werden muss oder nicht ist auch abhängig von der Zeitspanne, die seit der ersten Operation vergangen ist. Wenn z.B. die Operation 10 Jahre her sit, verzichtet der Radiologe meist auf die Gabe von Kontrastmittel, da hier auch ohne KM-Gabe zwischen erneutem Vorfall und Narve unterschieden werden kann.