Thermodenervation zur Behandlung von Rückenschmerzen

Schmerztherapie

Die Thermodenervation oder perkutane Facettendenervation - was ist das?

Bei der Thermodenervation wird mittels Radiofrequenztechnik und einem Strom mit 500 kHz eine Temperatur von 70-80°C an der Spitze der eingebrachten Nadel, die an die Facettengelenke vorgeschoben wird, erzeugt. Diese wird an der Stelle plaziert, an der anatomisch die kleinen Nervenfasern entlangziehen und schließlich das Facettengelenk sensibel versorgen.

Das Vorgehen ist dasselbe wie bei der CT-gesteuerten Schmerztherapie. Der Eintrittsvektor wird genauso im CT berechnet, wie bei der Facettenblockade mit Lokalanästhesie und Cortison. Durch die Temperatur an der Spitze der Nadel kommt es zur Koagulation (Verödung, Denervierung) des Gewebes um die Spitze der Nadel herum. Anatomisch werden die Facettengelenke durch den Ramus dorsalis versorgt, der wiederum von der Nervenwurzel in immer identischen anatomischen Lokalisationen zu finden ist. Dieser Nerv wird soll bei der Thermodenervation verödet werden.

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Die Indikation für eine Thermodenervation sind im Folgenden dargestellt:
  • eindeutige, zumindest kurzzeitige Wirksamkeit einer CT-gesteuerten Facettenblockade/ Schmerztherapie
  • Beschwerden verstärkt bei Bewegung und Belastung, Besserung in Ruhe und Liegen
  • typisches Schmerzmuster mit Ausstrahlung vom Gesäß bis in die Oberschenkel („übertragener Schmerz“, s.o.)
  • keine Wurzelkompression, d.h. keine Zeichen des Drucks auf eine einzelne Nervenwurzel, z.B. beim Bandscheibenvorfall
  • ausgeschlossene Nervenwurzelkompression

Die Durchführung kann ambulant erfolgen, in den meisten Fällen, auch abhängig von der Krankenkasse, erfolgt die Thermodenervation aber stationär. Die Gesamtdauer beträgt für die einzelne Behandlung ca. 20-30 Minuten. Der Patient wird auf dem Bauch im CT gelagert. In der Schichtbildgebung werden die Einstichvektoren berechnet und dann die speziellen Thermodenervationskanülen eingebracht. Eine lokale Betäubung ist hierbei nicht unbedingt erforderlich, meist ist die Behandlung relativ schmerzlos. Dann wird über die Kanülen eine Sonde eingebracht, die mit dem Thermodenervationsgerät verbunden ist. Hierüber wird nun die Hitze an der Nadelspitze für 60 Sekunden erzeugt und aufrechterhalten, um eine ausreichend große Läsion im Gewebe um die Spitze herum zu erzeugen. Diese Läsion wird an allen gesetzten Nadeln wiederholt.

Manche Patienten geben hiernach ein muskelkaterartiges Gefühl im Bereich der Einstichstellen an, welches aber in den nächsten Tagen verschwindet.

Diese Behandlung der Facettengelenke kann sowohl im Bereich der LWS, als auch der HWS und für das ISG Syndrom angewendet werden. Es geht im Grunde genommen, um die Erhaltung und Prolongierung des Effektes der Facettenblockade. Kommt es hierunter zu einer zufriedenstellenden Besserung bei den Patienten sollte eine Thermodenervation angeboten werden, wenn die Beschwerden wieder auftreten.

Auch die Thermodenervation kann gegebenenfalls mehrmals durchgeführt werden in gewissem zeitlichen Abstand.

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