CT Schmerztherapie

Schmerztherapie

Was ist die CT gesteuerte Schmerztherapie ?

Rückenschmerzen sind der häufigste Grund um zum Arzt zu gehen. Bei vielen Patienten werden die Beschwerden häufig durch Funktionsstörungen der Wirbelgelenke und durch Fehl- und Überbelastungen ausgelöst. In späteren Jahren stehen Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule mit Arthrosen und/oder Bandscheibenvorfällen im Vordergrund. In allen Fällen kommt es zu entzündlichen Prozessen mit anhaltenden Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.

Mit der CT (Computertomographie)-gesteuerten Schmerztherapie ist eine gezielte und wirksame Behandlung von Rückenschmerzen am Ort des Geschehens, auch als häufig angewendete Alternative zu operativen Eingriffen, möglich. Die bildgesteuerte Schmerztherapie findet immer dann eine sinnvolle Anwendung, wenn die üblichen Behandlungsmaßnahmen (medikamentöse Schmerztherapie, Physiotherapie und andere lokale Anwendungen) nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben.

Besuchen Sie auch unsere Webseite CT-Schmerztherapie für ausführliche Informationen speziell zur CT-gesteuerten Schmerztherapie.

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Das lumbale und cervicale Facettensyndrom

Die klassische Definition des lumbalen Facettensyndroms bezeichnet ein Schmerzbild, das seinen Ursprung in den kleinen Wirbelgelenken hat, und das zu den chronisch-rezidivierenden mechanischen Kreuzschmerzen gehört. Es ist die Folge einer Höhenminderung der Bandscheibe (Degeneration, Operation bei Bandscheibenvorfall). Über eine Mobilitätszunahme des Bewegungssegmentes und durch an dieser Stlle bestehender Überbeweglichkeit entwickeln sich Über- und Fehlbeanspruchungen der Wirbelgelenkskapsel. Hierdurch kommt es bei Veränderungen des betreffenden Nerven der die Gelenke versorgt, nämlich des „Ramus dorsalis“, zu den typischen Rückenschmerzen mit übertragenem Schmerz, der dann an anderer Stelle, tiefer oder bis in die Beine ausstrahlend, wahrgenommen wird. 

Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule stellen ein Hauptproblem im Bereich des Haltungs- und Bewegungsapparates dar. Über 40% der Patienten sind wegen Muskel- und Skeletterkrankungen arbeitsunfähig geschrieben, davon wiederum mehr als die Hälfte wegen Rückenschmerzen. Die genaue diagnostische Abgrenzung akuter von chronischen Rückenschmerzen ist aufgrund von fehlenden radiologischen Kriterien und auch Diagnosekriterien oft nicht möglich. Oft lassen sich bei den Patienten unspezifische arthrotische Veränderungen der kleinen Wirbelgelenke (Facettengelenke) und Asymmetrien (Skoliose) feststellen, die allerdings auch bei schmerzfreien Individuen gefunden werden. 

Ausstrahlende Schmerzen ohne Zeichen, daß eine Nervenwurzel gedrückt oder komprimiert wird, die nicht sicher bestimmten anatomischen Strukturen (Facettengelenke, Wirbelgelenke, Wirbelkörper, Bänder) zugeordnet werden können, werden pseudoradikulär oder „übertragen“ genannt. Diese Schmerzen gehen meist von den gut innervierten Facettengelenken und den Gelenkkapseln aus. Diesen Facettenschmerz nennt man auch „mechanical low back pain“. Bei einer Vielzahl der Patienten mit Rückenschmerzen sind diese Facettengelenke an der Schmerzentstehung beteiligt. Der Schmerz muss nicht im Bereich der Gelenke wahrgenommen werden, sondern strahlt meist in das Gesäß oder gar die Oberschenkelrückseite aus. Deshalb die Bezeichnung eines „übertragenen“ („referred pain“) Schmerz (s.o.). Bei nur wenigen Prozent der Patienten mit chronischen Rückenbeschwerden geht der Schmerz von der Bandscheibe seobst aus, bei bis zu 20% vom Iliosakralgelenk (Iliosakralgelenks-Syndrom, ISG Syndrom).

Was ist eine periradikuläre Therapie (PRT)?

Die periradikuläre Therapie (PRT) kommt bei Patienten zum Einsatz, deren Beschwerden durch Reizung von Nervenwurzeln im Hals- oder Lendenwirbelsäulenbereich entstehen. Die Nervenwurzelreizung entsteht durch eine Verengung der Nervenkanäle, die meist durch einen Bandscheibenvorfall, eine Bandscheibenvorwölbung oder knöcherne Anbauten bedingt ist.

Eine gereizte Nervenwurzel schwillt an und verstärkt dadurch den ohnehin durch die Nerven-kanalverengung verursachten, schmerzhaften Druck. Hier wird ebenfalls CT-gesteuert ein Cortison-Präparat millimeter-genau an die Nervenwurzel gebracht. Diese schwillt unter dem Medikament merklich ab und Ihre Schmerzen werden oft deutlich gelindert.

Hierdurch ist es zusätzlich möglich eine topographische Einordnung zu erhalten, d.h. es klärt sich, ob der Schmerz durch in dieser Höhe vorliegenden Engstellung zustande kommt.

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Wie wird die CT gesteuerte Schmerztherapie durchgeführt

Patienten mit einem Bandscheibenvorfall, der zur Zeit zwar Schmerzen verursacht aber noch keine neurologischen Ausfälle hervorruft, d.h. Lähmungen von Muskeln oder Blasenstörungen, können zunächst auch von der CT-gesteuerten Schmerztherapie profitieren. Ebenso Patienten mit einer sogenannten Spinalkanalstenose, bei der die Rückenschmerzen im Vordergrund stehen und weniger die Schmerzen in den Beinen und die Verschlechterung der Gehstrecke.

Bei Patienten mit einer Instabilität der Wirbelsäule, die aktuell nur Lumbagobeschwerden in noch vetretbarer Intensität verursachen, können mit einer CT-gesteuerten Schmerztherapie behandelt werden.

Das Ziel bei all diesen Patienten ist einen Weg zu finden, die operative Methode vielleicht nochmal zu umgehen und zu verhindern. Bei einer jedoch klaren Indikation zur Operation, z.B. bei unerträglichen Schmerzen oder Ausfallserscheinungen hat die CT-gesteuerte Schmerztherapie definitiv ihre Grenze. In diesem Fall ist die von Ihrem Arzt vorgeschlagene operative Behandlung die sinnvollere.

Eine weitere Indikation zur CT-gesteuerten Schmerzthrerapie stellt das sogenannte Iliosakralgelenk-Syndrom (ISG-Syndrom) dar. Bei Schmerzen, die von diesem Gelenk ausgehen, kann ebenfalls eine Infiltrationstherapie des ISG zu einer Schmerzlinderung führen.

Wie verläuft die CT gesteuerte Infiltration?

Die CT-Behandlung der Lenden- und Halswirbelsäule erfolgt in Bauchlage, auf einer Liege, die wir langsam in die Öffnung des CT´s der sogenannten „Gantry“ hinein-bewegen. Die Öffnung ist relativ weit und kurz und es ist jederzeit möglich mit dem Arzt oder den Helferinnen zu sprechen. Im weiteren Schritt erfolgt dann die Anfertigung der Schnittbilder, auf denen am Monitor dann der genaue Eintrittspunkt und der Injektionsweg der Nadel geplant wird. Anschließend werden diese Daten auf das CT übertragen und durch einen Laserpointer (siehe nebenstehende Abbildung) auf der Oberfläche dargestellt. Entsprechend der Lasermarkierung führen wir die dünne Injektionsnadel
  • in den Bereich der Nervenwurzel (PRT),
  • in die Gelenke der Wirbelsäule (Facetteninfiltration) ein.
Wichtig ist, dass Sie während der Anfertigung der Bilder und der Intervention bitte ganz ruhig und entspannt liegen. Dies erleichtert uns die Durchführung entscheidend.

Die Vorteile der CT-gestützten Infiltrationen sind ein risikoarmes und minimalinvasives Behandlungsverfahren mit weitgehend schmerzfreier Injektionstechnik. Es wird eine hohe Wirkstoffkonzentration am Schmerzpunkt der Wirbelsäule und eine hohe Sicherheit zur Vermeidung von Nerven- und Gefäßverletzungen erlangt. Die ganze Behandlung dauert ca. 10 Minuten.

Währenddessen werden Sie bezüglich Kreislauf- und Allgemeinbefinden überwacht.

Erfolgsaussichten der CT-gesteuerten Schmerztherapie?

Häufig ist bereits nach der ersten Behandlung eine Besserung festzustellen. Es werden drei bis vier gleichartige Behandlungen erforderlich sein. Zudem kann entsprechend des Effekts auf Ihre Beschwerden auch die Lokalisation der Infiltration variiert werden, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Bei bis zu 70% der Patienten kommt es im Verlauf zu einer zufriedenstellenden Besserung der Beschwerden.

Ziel der Behandlung sind die nachhaltige Minderung der durch die Wirbelgelenke verursachten Lumbalgien sowie eine topographische Diagnostik bei der der Ausgangspunkt der Schmerzen klar lokalisiert werden soll. Im Falle einer klaren Höhenlokalisation des Facettenschmerzes kann bei rezidivierenden Schmerzen auch eine sogenannte Thermokoagulation (s.u.) des entsprechenden Segmentes durchgeführt werden.

Was sind die Risiken und Nebenwirkungen der CT-gesteuerten Schmerztherapie?

Trotz größer Sorgfalt und minimalinvasiver Vorgehensweise bestehen auch bei der CT-gesteuerten Schmerztherapie mögliche Risiken, die aber ausgesprochen selten sind. Unerwünschte Nebenwirkungen (z.B. Juckreiz, Übelkeit) von Betäubungs-, Schmerz- und Kontrastmitteln oder anderen verabreichten Medikamenten können vor allem bei Überempfindlichkeit (Allergien) und bei Vorerkrankungen auftreten, nach denen wir Sie befragen.
  • Sehr selten kommt es zu Kreislaufreaktionen (z.B. Blutdruckabfall, Atembeschwerden, Verlang-samung des Herzschlags), die sich meist schnell beheben lassen. Zudem werden hierfür mit einem Fingeroxymeter die gesamte Zeit Ihr Puls und die Sauerstoffsättigung im Blut überwacht.
  • Blutergüsse, stärkere Blutungen und Infektionen im Bereich der Einstichstelle (z.B. Spritzenabszess, Absterben von Gewebe) sind äußerst selten; nur in Ausnahmefällen bedürfen sie einer operativen Versorgung.
  • Bleibende Lähmungen als Folge von Blutergüssen, Entzündungen oder Nervenverletzungen sind extrem selten.
  • Gelangt das Betäubungsmittel in seltenen Fällen in den Wirbelkanal, führt dies zu Gefühlsstörungen und/oder Lähmungen der unteren Körperhälfte, die bis zu 6 Stunden andauern können.

Was der Arzt unbedingt wissen sollte:

Das Risiko etwaiger Komplikationen hängt auch von Ihren eigenen Vorerkrankungen ab und Ihrer eigenen körperlichen Verfassung.

Da bei der Injektion Cortison-Präparate verwendet werden, muss der Arzt wissen, ob ein Diabetes mellitus vorliegt, da das Cortison die Wirkung des Insulins herabsetzt.

Zudem sollte keine Infiltration unter Marcumartherapie oder anderer gerinnungs-hemmenden Mitteln erfolgen, da sonst eine Nachblutung auftreten kann.

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